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Vom Umgang mit Fehlern - oder - Aus Fehlern werden Helfer


Meine Ausbildungsleitung in der Coaching Ausbildung sagte immer zu uns: Fehler sind eure Freunde - und erst hab ich das belächelt.....

Mittlerweile nehme ich das an, bei jedem Malheur das mir passiert :-)



Jeder macht Fehler! Das gehört dazu und ist absolut normal.

Unser Umgang mit Fehlern ist allerdings sehr unterschiedlich.

Doch warum ist das so?

  • Warum werden Fehler von vielen negativ gesehen?

  • Was hat das für Folgen für die Arbeitsweise?

  • Wie kann das eventuell verändert oder verbessert werden?


„Unser Chef darf unsere Fehler nicht erfahren!”


In vielen Unternehmen werden Fehler gerne „unter den Teppich“ gekehrt. Nur wenige Leute geben zu, wenn etwas nicht nach Plan läuft. Und wird man dann auf Fehler hingewiesen, führt das häufig zu Rechtfertigungen, Entschuldigungen und Ausreden. Und das löst bei den meisten Menschen negative Gefühle aus -manchmal auch Angst und Unsicherheit. Viele Menschen betrachten einen Fehler als Makel an der eigenen Person und bewerten sich dadurch selbst negativ. Andere fühlen vermehrt Stress, ausgelöst durch die Angst vor Bestrafung und Schamgefühl. Und das kennen die meisten aus der Kindheit und der Schule. Diktat : 3 Fehler!



Was sollten wir stattdessen tun:

Akzeptanz - es geht um ein akzeptieren, dass etwas noch nicht gut läuft, es Fehler gab und Fehler bei so großen Aufgaben normal sind.

Akzeptanz von Fehlern ist meiner Meinung nach der erste Schritt zur Veränderung.

Und wenn wir das am besten noch mit einem neutralen Blick von außen betrachten, begeben wir uns damit auf die Lösungsebene. Funktioniert etwas noch/doch nicht, probiert man eben etwas anderes aus. So kommt man spielerisch auf noch nie gedachte Lösungen.


Raus aus dem Problem - rein in die Zukunft

Mit diesem Blick begibt man sich in den Lösungsprozess. Wann immer ein Problem auftaucht, sollte man fragen:

was ist passiert

und

was sollte stattdessen gewesen sein.

So wird die Situation analysiert, man bleibt jedoch nicht bei der Erklärung, was nicht funktioniert hängen. Es gibt weniger Schuldzuweisungen und Rechtfertigungen. Stattdessen richtet man den Blick nach vorne und bespricht, was zu einer möglichen Lösung führen kann.

Mit Fokus auf den möglichen Fortschritt, werden kleine Schritte erarbeitet, die zur positiven Veränderung führen sollen. Funktioniert dies nicht, wird etwas anderes ausprobiert.

Dazu gehört unbedingt ein respektvoller Umgang miteinander. Gespräche sollten auf Augenhöhe geführt werden, konstruktives Feedback ist wichtig. Dafür braucht es Empathie und ein Grundverständnis für die Wirkweisen innerhalb von Gruppen/Teams – sowohl vom Vorgesetzten als auch von den Mitarbeitenden.

Hier kann man sich gut auf die Teamuhr von Bruce Tuckmann berufen und diese mit einbeziehen.

Beginnen Sie als Führungskraft mit dem respektvollen Umgang miteinander. Seien Sie ein Vorbild für Ihre Mitarbeitenden. So werden Sie Sympathien gewinnen und die Bereitschaft der Mitarbeitenden diesen Weg mit zu gehen. Seien Sie mutig und gestehen Sie Fehler ein. Zeigen Sie das daraus entstehende mögliche Lernpotential auf. Ermutigen Sie auch Ihre Mitarbeitenden das auch so zu handhaben. Holen Sie sich Feedback und bitten Sie die anderen um Tipps. Das fordert Reflektion von jedem, es stärkt die Menschen und führt zu Erfolgen.


Und wie wunderbar wir unsere Sprache hier verwenden können....

Denken in Lösungen hängt stark mit unserer Sprache zusammen.

Eine Organisation, die konstruktiv mit Fehlern umgeht, verfügt über eine positive Haltung und eine sogenannte Ermutigungskultur.

Fangen Sie an und verändern in kleinen Schritten Ihre Kommunikation z.B.:


Anstatt:

Was ist heute schief gelaufen?

Formulieren Sie die Frage lieber so: Was ist heute gerade nochmal gut gegangen?


Anstatt:

Warum hast Du das gemacht?

Fragen Sie doch lieber: Warum erschien Dir das sinnvoll? Mit dieser Frage wird keine Inkompetenz unterstellt, sondern angesprochen dass ein Fehler oft erst im Nachhinein als solcher erkannt wird.


Toleranz zu Fehlern heißt nicht, mehr Fehler zu machen.

Es heißt auch nicht zu jedem Fehler „ja“ zu sagen. Es bedeutet sensibel und vertrauensvoll auf mögliche Fehler zu reagieren. Es bedeutet auch ein „Nein“ so zu vermitteln, dass der oder die Fehlermachenden nicht demotiviert werden. Und das will geübt sein.

Lösungsorientierung bedeutet eine andere Haltung gegenüber Fehlern zu entwickeln. Erst dann macht der Satz von Gunther Schmidt Sinn: “Auf Fehlern wird man klug, darum ist einer nicht genug”.

Welches Problem wollen Sie lösen – welche Veränderung möchten Sie erreichen?


Melden Sie sich gerne bei mir - ich unterstütze Sie bei Ihren Herausforderungen.


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